Tiergestützte Pädagogik in Bildungseinrichtungen
Die letzten Jahre haben große Belastungen für das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen mit sich gebracht. Fakt ist: Im schulischen Miteinander werden die Herausforderungen tendenziell mehr. Durch Psychisch-soziale Störungen, durch erhöhte Gewaltbereitschaft, durch Lernschwierigkeiten, durch Zunahme der digitalen Welten, und einiges mehr. Ein weiteres Faktum ist: Der Unterricht kann nicht mehr ungestört stattfinden und überfordert viele LehrerInnen. Noch ein Faktum ist: Nur jene Kinder, welchen es gut geht, sind lernfähig.
Was ist tiergestützte Pädagogik?
Die tiergestützte Pädagogik umfasst Angebote in – und außerhalb – von Schulen, in welchen geeignete Tiere eingesetzt werden, um die Kinder in ihren physischen, sozialen, emotionalen und kognitiven Fähigkeiten zu fördern. Ihre Wirkung ist durch zahlreiche Studien belegt.
Zentraler Nutzen
Im Sinne des aktiven Tierschutzes „Animal Wellfare“ (tierethische Aspekte) & One Health Prinzip
- Abbau von Stress- und Angstzuständen (Beispiele: Positive Auswirkungen auf das geistige und emotionale Wohlbefinden).
- Förderung der Lernmotivation und Produktion von Oxytocin – dem so genannten „Wohlfühlhormon“.
- Förderung und Entwicklung sozialer Fähigkeiten (Beispiele: Teamfähigkeit, Problemlösungskompetenz, Empathie).
- Förderung und Entwicklung kognitiver und motorischer Fertigkeiten (Beispiele: Verbesserung der motorischen Fähigkeiten, der Aufmerksamkeit und der Problemlösungsfähigkeit).
- Prävention von Gewalt und Radikalisierung
Die Integration tiergestützter Pädagogik in Bildungseinrichtungen kann somit tiefgreifende, positive Auswirkungen auf die Entwicklung der kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen haben und damit eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Schule der Zukunft spielen. Die Lernfähigkeit und -motivation werden grundlegend gesteigert.
Zielgruppe
- Schulische und außerschulische Bildungseinrichtungen
- Kinder und Jugendliche im Einzel- und/oder im Gruppensetting.
- Vorbereitung bzw. Einbeziehung von Lehrpersonal und Elementarpädagoginnen.
Eingesetzte Tiere
- Schulintern – geprüfte Therapiebegleittiere nach ESAAT-Vorgaben, Beispiel: Präsenz- oder Schulbesuchshunde.
- Schulextern – geprüfte Tiere (Beispiel: Landwirtschaftliche Nutztiere mit Nutztierprüfung).
Angebote in Bildungseinrichtungen oder zertifizierten Betrieben
- Unterrichtseinheiten zu individuellen Themen (Naturwissenschaft, Umwelterziehung, soziales Lernen etc.), Resilienz-Trainings, und vieles mehr.
- Workshops (Hundeprofi werden, Basteln für Tiere, Tierberufe etc.), Projekttage für Schulkassen am Bauernhof, Krisenintervention bei speziellen Problemstellungen.
Rundschreiben Nr. 13/2020 des BM für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Einsatz von Präsenz- bzw. Schulbesuchshunden im Unterricht (hundegestützte Pädagogik)